Donnerstag, 15. Juni 2023

Premiere: 20:00 Uhr
Theater KOSMOS, Bregenz
weitere Termine:
16. // 17. und 18. Juni
jeweils 20:00 Uhr

aktionstheater ensemble AT

Morbus Hysteria – Wir haben alle recht UA
  • Inszenierung Martin Gruber
  • Text Martin Gruber und Ensemble
  • Dramaturgie Martin Ojster
  • Bühne/Kostüme Valerie Lutz
  • Video Resa Lut
  • Musik Nadine Abado, Andreas Dauböck, Pete Simpson
  • Regieassistenz Johny Ritter
  • Kooperation mit WERK X, Wien
  • Premiere 2023
  • Spieldauer 75 min
Es ist wohl eine Tatsache, dass es nicht mehr um das große Ganze geht, um den politischen Entwurf, der möglichst der ganzen Gesellschaft dient. Vielmehr wird kleinteilig, die - vermeintlich - eigene Klientel bedient. Es wird schlicht jene Bubble versorgt, von der man sich die meisten Stimmen erwartet: Ihr armen Covid-Sünder bekommt jetzt noch ein bisschen ein Schmerzensgeld, weil ihr auf euren Saufpartys so gelitten habt. Verkauft wird das Ganze als Akt der Befriedung um “Gräben zuzuschütten”. Auf der anderen Seite kämpfen, frei nach Monty Python, die judäische Volksfront gegen die Volksfront von Judäa, um auch noch die letzten Wählerschichten zu verlieren. 

So viel also zur Ausgangslage. In “Morbus Hysteria. Wir haben alle recht” beginnen wir natürlich bei uns selbst, bei unserem eigenen Unvermögen. Obwohl, mehr oder minder, aus dem gleichen Soziotop kommend, zieht sich jedes einzelne Mitglied des aktionstheater ensemble in den eigenen Kosmos zurück: Jeder und jedem die eigene Bubble. Dass der eigene Standpunkt der richtige ist, versteht sich ohnehin von selbst: “Du weißt ja, wie ich’s meine”. Man ist ohnehin sehr “wach” (woke) und reflektiert, vor allem spricht man gerne darüber. “Ich verstehe deine Seite, ich habe mich informiert.” Wann wird das “Recht haben” oder etwa der Stolz auf die eigene Correctness wichtiger als die Empathie fürs Gegenüber. Wann wird das Persönliche politisch und wann das Politische persönlich? 

»Was am Schluss alle Beteiligten in dieser Performance eint, ist die Wut - exekutiert zusammen mit dem Musik-Ensemble - auf die, die sich am Diskurs nicht beteiligen.« (Martin Gruber über die Uraufführung “Morbus Hysteria. Wir haben alle recht”) 

»Das aktionstheater ensemble gebt dem Übel der Gegenwart auf den Grund, taucht in diverse Bubbles ein und bringt die Verhältnisse zum Tanzen. Hochdynamisch, schlau und ungemein kurzweilig.«  (Falter)

»Morbus Hysteria" spiegelt die Realität schonungslos wider, mit einer Genauigkeit, dass es zeitweise fast schon wehtut… Zeitgeistiger geht nicht« (Wiener Zeitung)

»Fährt in die Knochen“ (Dietrich Kultur)

„Ein fulminanten Abend, der die Kunstform Theater mitreißend unterhaltsam wie spannend tiefsinnig zelebriert.« (Literatur outdoors)

»Diese uns verwandten, selbstgerechten Zeitgenossen sind indes nie langweilig, ihr Meeting ist action- und temporeich, und Sprechorgane haben sie vorzügliche.« (Der Standard)

»Eine rasante verbale und physische Tour de Force mit präzisem Timing und großer Spielfreude« (tanz.at)

»Einig ist sich das Publikum: großer Jubel!« (Kurier)

»Immer wieder agiert das aktionstheater ensemble wie eine Art seismographisches Spürgerät für gesellschaftliche Strömungen im Land... Wer auch immer hier beim aktionstheater zusieht, wird wohl eigene Bilder entwickeln, Assoziationen, angenehmerweise gibt es nämlich hier eines niemals, den erhobenen Zeigefinger, der alle in die gleiche Ecke befehlen möchte, einer der, ohne Zweifel, größten Vorzüge, der ohnehin schon so grandiosen Institution.« (Landaus Schnellkritik

»Das aktionstheater zählt zu den wichtigsten freien Theatergruppen in Österreich“ (ORF Zeit im Bild

»Die Verschränkung von Spaß und Alltagsgrauen, von Freude am Leben und einem scheinbar aussichtslosen Stemmen gegen Ignoranz und Machtgier, Dummheit und bewusstem Verbrechen, all das findet sich in dieser Produktion. Die Kreativität, die Lust am Spielen und am Theatermachen, das ästhetische Endergebnis – all das gibt es wiederum gratis obenauf. Mehr Rechtfertigung für dieses Theater gibt es nicht.« (European Cultural News)

Mit: Michaela Bilgeri, Thomas Kolle, Kirstin Schwab, Tamara Stern, Benjamin Vanyek

Bilder: Apollonia Theresa Bitzan